Ausstellungen

Wege der Abstraktion: Hilde Broër und Otto Valentien 

 

 

30. März bis 2. November 2025

Verschiedene faszinierende Wege der Abstraktion stehen 2025 im Zentrum unseres Ausstellungsprogramms. Damit würdigt das Kunstmuseum Langenargen eine zentrale und spannende, aber auch umstrittene Entwicklung der Kunst seit 1900.

Die große Sonderausstellung konzentriert sich auf zwei herausragende Künstlerpersönlichkeiten am Bodensee: Hilde Broër (1904–1987) machte sich mit ausdrucksstarken christlichen Darstellungen als Bildhauerin und Medailleurin einen Namen. Otto Valentien (1897–1987) war ein deutschlandweit bekannter Gartenarchitekt, als er 1957 an den Bodensee kam, um fortan nur noch künstlerisch zu arbeiten. Bekannt ist er vor allem für seine delikat komponierten abstrakten Monotypien.

Durch die Auseinandersetzung mit Valentien wurden Broërs Werke nach 1960 abstrakter und sie erweiterte ihr Repertoire durch die Einbeziehung von Farben und Naturmaterialien. Broërs vorranging symbolhafte Kunst wurde auf diese Weise naturbezogener. Valentien löste sich durch Broërs Einfluss wiederum zunehmend von seinen Ausgangspunkten in der Realität und entwickelte seine Bilder stärker hin zum Verallgemeinernd-Symbolischen. Lassen Sie sich diesen spannenden künstlerischen Dialog nicht entgehen, der ein wahres Fest fürs Auge bietet!

Mit einer kleinen Ausstellung feiert das Museum zudem den 85. Geburtstag der Malerin Dietlinde Stengelin (*1940). Hierfür hat die Künstlerin eine Auswahl eindrucksvoller Farbkompositionen zusammengestellt, die ebenfalls ein Seherlebnis verheißen.

Zudem gewinnt das Museum seiner Schwerpunktsammlung zum berühmten Matisse-Schüler Hans Purrmann (1880–1966) durch zwei künstlerische Dialoge neue Akzente ab: Der Gegenwartskünstler Hanspeter Münch (*1940) ist bekannt für eindrucksvolle großformatige Farbraumgemälde. Wie Purrmann knüpft er an die Tradition des französischen Kolorismus an, aber mit einer völlig anderen Auffassung von Raum, Licht und Farbe. Die Münch-Ausstellung ist Bestandteil einer Kooperation mit zwei anderen Häusern anlässlich des 85. Geburtstages von Hanspeter Münch: dem Museum Ettlingen (Universen der Farbe, 23.2.–27.4.2025) und dem Forum Würth Rorschach (Licht.Raum.Farbe II, 3.7.2025–30.6.2026).

Mit dem Berliner Maler Ernst Schumacher (1905–1963) pflegte Hans Purrmann seit den 1950er Jahren eine enge Freundschaft. Diesen wenig bekannten Künstlerdialog lässt und die gemeinsame Begeisterung für südliche Landschaften lässt das Museum Langenargen neu aufleben.

Flyer als Download

 

Ausstellung mit der Jan-Balet-Sammlung des Museums Langenargen

Reflexionen des Naiven
Jan Balet als Maler, Grafiker und Illustrator

24. April bis 27. Juni 2025

Galerie der Stadt Herrenberg, Marktplatz 1, 71083 Herrenberg

Öffnungszeiten
Mo. und Mi. 8:30-13:00 Uhr | Di. 8:30-17:00 Uhr | Do. 13:30-18:30 Uhr | Fr. 8:30-12:00 Uhr | Sa. 9:30-12:00 Uhr | Sonn- und Feiertage geschlossen

Vielerorts gilt Jan Balet (1913–2009) als Hauptakteur der sogenannten naiven Kunst. Doch der Schein trügt: Mit seinen anspielungsreichen, oft skurril oder gar surreal anmutenden Bildern offenbart er sich als aufmerksamer und lebenskluger Künstler mit hintergründigem Humor. In Verbindung mit vieldeutigen Titeln voller Wortwitz führen seine Bilder deutlich vor Augen, dass er Naivität lediglich als Fassade benutzt, um sein Publikum zu ködern und es dann, zumeist augenzwinkernd, mit den Wirrungen und Abgründen menschlicher Befindlichkeiten zu konfrontieren.

Die Ausstellung vermittelt mit ca. 60 Exponaten, die vor allem aus der Sammlung des Kunstmuseums Langenargen stammen, einen Überblick, der Gemälde, Druckgrafiken und die besonders virtuosen Aquarellskizzen Balets umfasst. Da er vor seiner freien künstlerischen Tätigkeit als Grafiker und Illustrator in den USA erfolgreich war, sind auch kommerzielle Arbeiten und vor allem Balets liebevolle Kinderbücher zu sehen, denn sie gestatten ein tieferes Verständnis seines Gesamtwerks.

Einladung als Download

Bild: Jan Balet: Ruhe vor dem Sturm, 1983, Museum Langenargen, © Jan Balet Art Preservation, LLC, 2025